Spannungen in Syrien sind kein Grund zur Sorge für die Märkte
Nach rund 14 Jahren Bürgerkrieg hat der Sturz des Regimes von Bashar al-Assad in Syrien die Welt überrascht. Die Reaktionen der Märkte sind überschaubar. Der Ölpreis ist um etwa einen US-Dollar je Barrel Brent gestiegen, während die Aktien- und Devisenmärkte darauf kaum reagiert haben. Dies lässt darauf schließen, dass die Ereignisse in Syrien die Börsen nicht beunruhigen. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Ereignisse in Syrien zu einer breiteren Unsicherheit führen oder kurzfristig Auswirkungen auf die gesamte Region des Nahen Ostens haben werden. Die längerfristigen Auswirkungen bleiben jedoch zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Ein Schlüsselthema unseres Jahresausblicks ist die geopolitische Fragmentierung
Eines unserer zentralen Themen für das Jahr 2025 und darüber hinaus ist eine "mehr fragmentierte Welt" entlang geopolitischer Linien. Wir haben eine global diversifizierte Multi-Asset-Allocation, die dabei unterstützt, Volatilitätsschübe abzufedern und Renditechancen in verschiedenen Regionen zu erzielen. Diese Allocation zielt darauf ab, die Auswirkungen lokaler Ereignisse abzuschwächen, indem wir uns in Anlageklassen engagieren, die von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Wir gehen mit einer leichten Übergewichtung von US-Aktien ins neue Jahr. Neben weiteren Instrumenten zur Diversifikation wie Staatsanleihen halten wir ein breites Engagement in Rohstoffen und Gold, die tendenziell von geopolitischen Unsicherheiten profitiert. Zudem halten wir nach wie vor ein Absicherungsinstrument (sofern die Kenntnisse und Erfahrungen unserer Kunden sowie die Anlagerichtlinien und -vorschriften dies zulassen), das tendenziell an Wert gewinnt, wenn europäische Aktien fallen, und so die Auswirkungen von Marktkorrekturen teilweise abfedert. Unseren Counterpoint Investmentausblick 2025 finden Sie hier.
Diese Woche im Fokus: die Notenbanken
In den USA gehen die Märkte davon aus, dass sich die Inflation im November (Daten am Mittwoch verfügbar) stabilisiert hat, wobei das Risiko eines leichten Anstiegs besteht. Obwohl sich Amerikas Arbeitsmarkt im November nach einem schwachen Oktober stark erholt hat, dürfte die Inflation unserer Meinung nach der US-Notenbank (Fed) erlauben, ihre Leitzinsen auf ihrer Sitzung am 18. Dezember erneut zu senken. Zuvor dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) bereits diesen Donnerstag ihre Leitzinsen senken und damit ihren Einlagesatz von derzeit 3,25 % auf 3,0 % herabsetzen. Die Inflation in der Eurozone bewegt sich seit geraumer Zeit konstant um die Zielmarke von 2 %, während das Wirtschaftswachstum an Schwung verloren hat. Unserer Meinung nach wird die EZB ihre Leitzinssenkungen wohl bis ins Jahr 2025 fortsetzen. Im Vergleich zu unserer langfristigen Allocation besitzen wir mehr europäische Staatsanleihen, wobei wir kurzlaufende Anleihen bevorzugen, da wir davon ausgehen, dass diese von den EZB-Zinssenkungen und dem schwächeren Wachstum profitieren werden. Auch die Schweizerische Nationalbank wird wahrscheinlich – ebenfalls am Donnerstag – ihre Leitzinsen senken.
*Die dem vorliegenden „Blick über die Märkte“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteilzum Zeitpunktder Veröffentlichung des „Blicks über die Märkte“dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss Der „Blick über die Märkte“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar. Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und diese zu tragenerfinanziell bereit und in der Lage ist. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2024: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch