Derzeit zieht die Virusvariante Omikron um die Welt, während die Menschen überwiegend zuhause bleiben. Insgesamt aber scheinen die Beeinträchtigungen durch Omikron weniger massiv. Manche Virologen sehen bereits den Silberstreif am Pandemiehimmel. Im Gegensatz zu vorhergegangen Wellen der Pandemie gab es diesmal im Tourismussektor keine gravierenden Einbrüche bei den Buchungen. Die Stornierungen blieben überschaubar.
Es ist vielmehr davon auszugehen, dass viele Menschen in der Zeiten der Pandemie nicht nur ihre Konsum-, sondern auch ihre Reisewünsche zurückgestellt haben, und die aufgestaute Nachfrage in den kommende Monaten auch den Tourismus-markt beleben wird. Dies stimmt optimistisch für das Geschäft von Hotels, Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften.
Die wichtigsten Lehre aus früheren Wellen lautet: Wenn die Menschen die Möglichkeit zu reisen haben, werden sie das tun. Natürlich besteht immer das potenzielle Risiko, dass künftige Entwicklungen in der pandemischen Lage staatliche Institutionen zu einer Überreaktion im Reiseverkehr veranlassen können, die zu Einschränkungen des Reiseverkehr führen. Vollständige Grenzschließungen und übermäßige Testanforderungen sind bekannte Beispiele hierfür. Allerdings haben die vergangenen Pandemiewellen und die nachfolgenden Erholungen uns gezeigt, dass sich die Reisetätigkeit schnell wieder erholt, sobald die Beschränkungen aufgehoben werden und die Verbraucher darauf vertrauen, dass sie nicht im Ausland stranden.
Vor diesem Hintergrund besteht Grund zu der optimistischen Annahme, dass zumindest die zweite Jahreshälfte 2022 für den Tourismussektor positiv verlaufen könnte. Auch der Markt tendiert in diese Richtung. Der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure Index jedenfalls konnte sich von seinem Tief Ende November wieder deutlich erholen. Dennoch bleibt eine genaue Einschätzung der Gewinnsituation im Tourismussektor schwierig. Mehr Klarheit über die Umsatz- und Gewinnprognosen dürfte die beginnende Berichtssaison bringen.