Unternehmensstimmung bleibt vorerst optimistisch

Unternehmensstimmung bleibt vorerst optimistisch

Die jüngsten Zahlen zum europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) signalisieren Optimismus
Blitzlicht vom 24. November 2021

Wie geht es weiter mit der europäischen Wirtschaft? Die jüngsten Zahlen zum europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) signalisieren Optimismus. Sie fielen besser aus als angenommen. Anstelle der allgemein erwarteten Abschwächung weisen die Zahlen nach oben. Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn die Schnellumfrage hatte noch vor der jüngsten Verschärfung der Coronalage stattgefunden. 

Dennoch gilt festzuhalten: Trotz anhaltender Lieferunterbrechungen und wieder verschärfter Covid-Risiken blieben die Einkaufsmanager der Eurozone im November nicht nur optimistisch, sondern wurden überraschenderweise sogar optimistischer. Das ist insofern bemerkenswert, weil noch im Oktober Befürchtungen über eine Konjunkturabschwächung die Runde gemacht hatten. Insbesondere Frankreichs Einkaufsmanagerindizes fielen nun aber deutlich besser aus als erwartet, vor allem im Dienstleistungssektor. In Deutschland hingegen, wo die Impfquote vergleichsweise gering ist, verbesserten sich die PMI-Zahlen nur im Dienstleistungsbereich etwas. 

Insgesamt bestätigen die November-Flash-PMIs, dass die Wirtschaft auf dem Weg zu weiterem Wachstum ist. Motor ist vor allem die derzeit besonders hohe Nachfrage der Verbraucher, die immer noch auf in der Coronazeit aufgestauten Zusatzersparnissen sitzen und nicht zuletzt mit Blick auf Weihnachten Nachholbedarf haben dürften. In einigen Ländern mit besonders kritischer Corona-Entwicklung könnten Konsum und Weihnachtsgeschäft aber unter neuen Restriktion leiden und damit an Wachstumswirkung verlieren. Der Blick auf die endgültigen PMI-Umfrageergebnisse, die am 3. Dezember veröffentlicht werden, wird mehr Klarheit bringen. 

Vor diesem Hintergrund sind auch die heutigen Zahlen zum Ifo-Geschäftsklima mit einer gewissen Vorsicht zu bewerten. Denn auch in ihnen wird sich die aktuelle Verschärfung der Coronalage noch nicht komplett widerspiegeln. 

Robert Greil

Chefstratege

MERCK FINCK
 A QUINTET PRIVATE BANK

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