Counterpoint der Woche - das Leben nach Angela Merkel

Counterpoint der Woche - das Leben nach Angela Merkel

Am 26. September sind Bundestagswahlen. Angela Merkel wird sich nach
16 Jahren zurückziehen und damit die Bühne frei machen für eine neue Koalition
mit neuem Kanzler. Die nächste Regierung dürfte tendenziell grüner werden.
Wahl in Deutschland: das Leben nach Merkel

Ein Überlick

— In Deutschland stehen die hinsichtlich ihres Ausgangs wohl unsichersten Wahlen der jüngeren Geschichte bevor. Umfragen zufolge könnte auf die gegenwärtige große Koalition ein Bündnis aus drei Parteien folgen, am wahrscheinlichsten unter der Führung der SPD oder von Merkels CDU/CSU. Die Grünen liegen in den Umfragen an dritter Stelle. Weitere Kandidaten für die nächste Regierungskoalition sind die FDP und Die Linke.

— In den vergangenen Wochen hat der Kanzlerkandidat der SPD, Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz, den Kandidaten der Union, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet, bei den Zustimmungswerten deutlich überholt. 


— Alle diese Parteien befürworten die EU und möchten eine klimafreundlichere Politik. Falls die Grünen an der Koalition beteiligt sind, könnten Investments mit Klimabezug deutlich zulegen.

— Prognosen über mögliche Reaktion der Finanzmärkte hängen vom Wahlausgang ab. In unserem Basisszenario dürfte der Markt bei einer Koalition mit drei der vier eher der Mitte zugewandten Parteien (SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP) relativ ruhig bleiben. Sollte die Die Linke der nächsten Koalition angehören, könnte dies zu mehr Ungewissheit und zu Volatilität an den Finanzmärkten, nicht zuletzt im Aktienbereich, führen.

Angela Merkel wurde 2005 Bundeskanzlerin. Sie regierte Deutschland anfangs mit einer Koalition aus CDU/CSU und SPD, dann mit der FDP und seit 2013 in einer weiteren großen Koalition mit der SPD. Nach ihrer Entscheidung, nicht für eine fünfte Amtszeit zu kandidieren, wird die Bundestagswahl wegweisend für die nächsten Koalition und Merkels Nachfolger sein. Bis vor kurzem deuteten die Umfragen noch auf einen Wahlsieg von Merkels CDU/CSU hin. Mittlerweile ist der Wahlausgang

allerdings offen. 


Aktuelle Umfragen sehen die SPD vor der Union. Beide sind an einer Koalition mit den Grünen interessiert. Für eine Mehrheit mit diesen müssten sowohl die SPD als auch die Union eine dritte Partei ins Boot holen, z.B. die FDP. Alle diese Parteien schließen Koalitionen mit der am rechten Rand positionierten AfD aus. Abgesehen von einer erneuten Großen Koalition könnte noch eine Koalition noch mit Die Linke als dritte Kraft kooperieren, wobei die Union diese Konstellation im Gegensatz zur SPD ausschließt. Daher erscheint eine SPD-geführte Linkskoalition mit den Linken und den Grünen, ein sogenanntes „rot-rot-grünes“ Bündnis, eine weitere Möglichkeit.

Den kompletten Counterpoint der Woche hier als PDF zum Herunterladen.

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