WAS SIE WISSEN MÜSSEN
- Schwache Konjunkturdaten, Entlassungen bei den großen US-Technologieunternehmen und einige ‚Falken‘ unter den Notenbankern belasteten in der vergangenen Woche die Börsen.
- Diese Woche werden zahlreiche Frühindikatoren von den Einkaufsmanagerindizes bis zum Ifo-Geschäftsklima für einen Realitäts-Check in Sachen Konjunktur sorgen.
- Unsere Portfolios sind so konzipiert, dass sie die Wachstumseintrübung in den großen Volkswirtschaften möglichst gut überstehen, da wir auf Diversifikatoren wie US-Aktien mit geringer Volatilität setzen und unser Engagement in sicheren Staatsanleihen erhöht haben.
- Historische Trends deuten darauf hin, dass die Gewinnrezession im Euroraum in der Regel tiefer ausfällt als in den USA, selbst wenn sich die Konjunktur dort auch abschwächt, was unsere Präferenz für US-Aktien gegenüber denen des Euroraums unterstreicht.
- Unser Marktausblick 2023 unterstreicht unsere Anlagestrategie, wonach wir qualitativ hochwertige Anleihen (Staatsanleihen und Investmentgrade-Anleihen) gegenüber spekulativen Anleihen geringerer Qualität, bei Aktien eine Kombination aus Qualität (USA) und attraktiven Bewertungen (Schwellenländer) gegenüber Aktien aus dem Euroraum sowie dividendenstarke US-Aktien mit geringer Volatilität bevorzugen und einen schwächeren US-Dollar gegenüber dem Euro und dem britischen Pfund erwarten (hier finden Sie unseren Ausblick 2023).
MÄRKTE AUF EINEN BLICK
Märkte – Abnehmende Risikoneigung
- Die globalen Aktienindizes schlossen aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten und von Aussagen mehrerer Notenbanker, die Leitzinsen weiter anzuheben, niedriger. Die Aktien der Schwellenländer schnitten allerdings besser ab als jene in Industrieländern.
- Die schwächeren Wirtschaftsdaten drückten auch auf die Renditen von Staatsanleihen.
- Der US-Dollar bewegte sich seitwärts und schloss leicht höher, verliert aber heute Vormittag gegenüber dem Euro wieder und notiert um 1,09.
Notenbanken – Notenbanker mit unterschiedlichen Meinungen
- Mehrere EZB-Mitglieder sind sich uneins über den Umfang der nächsten Leitzinserhöhungen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass die Inflation "viel zu hoch" sei, und dämpfte die Markterwartungen hinsichtlich bereits erster Leitzinssenkungen im Laufe dieses Jahres.
- Die Fed scheint in Bezug auf die anstehende Entscheidung ähnlich gespalten zu sein (Erhöhung des US-Leitzinses um 25 oder 50 Basispunkte). Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Verbesserung der Kerninflation es der Fed ermöglichen sollte, ihre Anhebungen bei gut fünf Prozent zu beenden.
- Entspannung für die Bank of England: Die britische Inflation ging erwartungsgemäß geringfügig auf 10,5 % zurück, obwohl die Kerninflation unverändert bei 6,3 % blieb.
- Weitere Anzeichen für eine rückläufige Inflation: Die Erzeugerpreise in den USA und Deutschland sind im Dezember weniger stark gestiegen als zuletzt (im Jahresvergleich um 6,2 Prozent bzw. um 21,6 Prozent).
Wirtschaft – Einkaufsmanagerindizes und Ifo dürften ein gemischtes Bild zeichnen
- Im Euroraum wurden in der vergangenen Woche – abgesehen von den etwas weniger als erwartet aufgehellten ZEW-Konjunkturerwartungen von Seiten der Finanzexperten – kaum wichtige Daten veröffentlicht. Dafür stehen morgen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den laufenden Monat an. Dabei wird erwartet, dass sie sich, auf weiter niedrigem Niveau, etwas verbessern.
- In Deutschland liegt der Fokus diese Woche, jenseits der auch hierzulande morgen anstehenden Einkaufsmanagerindizes, auf dem morgen ebenfalls anstehenden GfK-Konsumklima für den Februar sowie am Mittwoch dann auf dem Ifo-Geschäftsklima für den laufenden Monat.
- Die Wirtschaftsdaten der Vorwoche für die USA (Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion) waren rückläufig und sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die morgigen Einkaufsmanagerindizes dürften die Rezessionssignale inmitten von immer mehr Entlassungen bei großen Tech-Konzernen bestätigen.
- Der Arbeitsmarkt in Großbritannien blieb robust. Die anstehenden Sparmaßnahmen dürften aber den bereits schwächelnden Konsum zusätzlich belasten (die Einzelhandelsumsätze im Dezember waren rückläufig). Auch für dieses Land stehen morgen Einkaufsmanagerindizes an.
- Chinas wirtschaftlicher Aufschwung wird wahrscheinlich etwas später an Fahrt gewinnen. Die derzeitige Infektionswelle belastet die Nachfrage und könnte die übliche Reisewelle während des Neujahrsfestes begrenzen.
WAS SICH IN IHREN PORTFOLIOS ÄNDERT
Wir haben vergangene Woche keine wesentlichen Änderungen vorgenommen. Angesichts der Gewinnsaison in den USA (und in der Eurozone) werden wir jedoch weiterhin jedes Anzeichen von Schwäche bei den Unternehmensgewinnen hinsichtlich unserer regionalen Aktienpositionierung gerade bezüglich USA und der Eurozone beobachten.