Markt- und Investment-Update

Markt- und Investment-Update

30. Januar 2023
Wichtige Notenbanksitzungen in dieser Woche

WAS SIE WISSEN MÜSSEN

  • Trotz des seit Jahresbeginn herrschenden Marktoptimismus halten wir kurzfristig an unserer leicht risikoaversen Anlagestrategie fest und bevorzugen grundsätzlich Vermögenswerte mit höherer Qualität und defensiveren Merkmalen. 
  • Da die Renditen für Staatsanleihen attraktiv bleiben, nutzen wir die Gelegenheit, das Risiko bei festverzinslichen Wertpapieren zu reduzieren, indem wir das Engagement in Schwel­len­länderanleihen zugunsten sicherer Staatsanleihen der Industrieländer reduzieren
  • Diese Woche finden die wichtigsten Notenbanktreffen statt. Dabei wird erwartet, dass die US-Notenbank zu einer ‚normalen‘ Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte zurückkehrt, während sowohl von der EZB als auch von der Bank of England Zinserhöhungen um 50 Basispunkte erwartet werden. 
  • In der Vorwoche schnitten Aktien in den USA besser ab als im Euroraum, was sich angesichts unserer Präferenz für den US-Qualitätsmarkt positiv auf die Portfolios auswirkte. Dies hat dazu beigetragen, dass die Portfolios in diesem Jahr bisher positive Renditen erzielen, wobei unser Engagement in qualitätsorientierten Anlagen weiteren Rückenwind lieferte.

WAS SICH IN IHREN PORTFOLIOS ÄNDERT

  • Da wir davon ausgehen, dass 2023 das Jahr ist, in dem Anleihen in den Portfolios ein Comeback feiern werden, wollen wir davon profitieren.
  • Wir verlagern unsere festverzinsliche Allokation weiter von risikobehafteteren Schwellen­länder­anleihen hin zu europäischen und US-Staatsanleihen, da diese nun endlich ansehnliche Renditen und geringere Risiken bieten. 
  • Anders als in den vergangenen Jahren bedeuten höhere Renditen, dass Anleihen besser in der Lage sind, Diversifizierungsvorteile zu bieten. Selbst wenn die Anleiherenditen noch weiter steigen sollten, bietet das derzeitige Renditeniveau einen gewissen Puffer.
  • Einige Abwärtsrisiken für die Märkte haben zwar abgenommen, sind aber nicht verschwunden. Wir gehen davon aus, dass sich die Aktien des Euroraums noch an die eingetrübten konjunkturellen Bedingungen anpassen müssen und jetzt etwas zu weit gestiegen sind. Wir halten stattdessen eine kleine Allokation in US-Staatsanleihen aufrecht und konzentrieren uns auf Schwellenländeraktien und Staatsanleihen in Hartwährung, wo wir glauben, dass die Wiederöffnung in China größere Auswirkungen haben wird.  

    MÄRKTE AUF EINEN BLICK

    Notenbanken und Inflation – auf die Größe kommt es an

    • Die Fed, die EZB und die Bank of England halten am Mittwoch bzw. Donnerstag ihre Treffen ab. Die Fed wird wahrscheinlich zu einer normalen Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte zurück­kehren, während sowohl die EZB als auch die Bank of England ihre Leitzinssätze um
       50 Basispunkte anheben dürften. 
    • Eine weitere Verlangsamung des Zinserhöhungsrhythmus durch die Fed – sowie eine Änderung ihres Ausblicks – dürfte die Märkte beruhigen. Im Gegensatz dazu könnte die zu erwartende Anhebung um 50 Basispunkte durch die EZB Bedenken hinsichtlich des weiteren Zinspfades geben, da die Inflation im Oktober 2022 bereits ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheint. 
    • Das Vereinigte Königreich hat den Inflationshöhepunkt zwar noch nicht überschritten, aber eine Erhöhung um 50 Basispunkte könnte die Märkte angesichts der jüngsten Anzeichen für eine Wachstumsverlangsamung dennoch überraschen. 
    • Insgesamt gehen wir davon aus, dass die Zentralbanken ihre Leitzinserhöhungen in den kommenden Monaten einstellen werden, da die Bemühungen zur Verlangsamung der Inflation und der Konjunktur greifen. 
  •  Märkte – positive Marktstimmung bleibt bestehen

    • Aktien schneiden bisher 2023 weiterhin besser ab als Anleihen. Vor allem die Wall Street hat sich in der vergangenen Woche besser entwickelt als Aktien der Eurozone, da der Inflations­rückgang klarer ist, angeführt vom wiedererstarkten Technologiesektor.
    • Unterdessen tendierten die wichtigsten Währungen und Staatsanleihen in letzter Zeit seitwärts. Dies könnte an Erwartungen hinsichtlich mehr Klarheit der weiteren Notenbankpolitik liegen.

  • Wirtschaft – eine sanfte Landung ist immer noch zu erwarten

    • Zuletzt teils wieder etwas positivere Überraschungen bei den US-Konjunkturdaten machen eine sanfte Landung der US-Wirtschaft weiterhin möglich.
    • Obwohl es so aussieht, als ob der Euroraum angesichts des milderen Winters einer tiefen Rezession entgehen könnte, bleiben wir aufgrund der unserer Meinung nach weiter zu hohen Gewinnerwartungen hinsichtlich europäischer Aktien vorsichtig. In dieser Hinsicht behalten wir die laufende Gewinnsaison gerade in Europa genau im Auge.
    • In Deutschland hat das Statistische Bundesamt heute – entgegen seiner ersten Prognose – nun doch einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Schlussquartal 2022 publiziert. Demnach sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem dritten Quartal um -0,2 %, legte aber gegenüber dem Vorjahresquartal preisbereinigt um +0,5 % zu. 
    • Wichtige deutsche Frühindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima, das GfK-Konsumklima sowie die Einkaufsmanagerindizes für Januar deuten indes wie erwartet auf eine moderate Erholung des deutschen Konjunkturtrends hin.


*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar.  Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch