Markt- und Investment-Update

Markt- und Investment-Update

13. Februar 2023
Fokus auf die US-Inflationszahlen

WAS SIE WISSEN MÜSSEN

  • An den Finanzmärkten richten sich die Augen diese Woche auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Januar, die im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat weiter gesunken sein dürften. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sie die von Fed-Chef Jerome Powell geäußerte Erwartung einer desinflationären Entwicklung bestätigen.

  • Dies ist für die Börsen wichtig. Sowohl Aktien als auch Anleihen stiegen nach diesen Äußerungen bei der jüngsten Ankündigung einer Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte an, aber der jüngste starke US-Arbeitsmarktbericht und gute Daten zum Dienstleistungssektor kühlten den Optimismus schnell ab. Die Kurse von Staatsanleihen und Aktien fielen, und der US-Dollar stieg in der vergangenen Woche auf breiter Front. Letztendlich würden allerdings enttäuschende Inflationsdaten in dieser Woche die Stimmung der Anleger belasten.

  • Neben Inflationsdaten stehen diese Woche weitere US-Konjunkturdaten (z.B. Einzelhandels- und Industriezahlen) an, die wahrscheinlich vom milden Wetter im Januar profitiert haben, was Zweifel an der Desinflations-Story schüren könnte. 

  • Im Moment ist die offensichtlichste Konsequenz der aggressiveren Haltung der Fed und der guten Daten eine tiefere Inversion der Renditekurve. Eine Umkehrung der Renditekurve ist in der Regel ein schlechtes Omen für die US-Wirtschaft. Wir glauben aber, dass jede Rezession in den USA angesichts fehlender größerer Ungleichgewichte wie in früheren Rezessionen milde ausfallen wird.

  • Auf der anderen Seite des Atlantiks steht in dieser Woche auch die britische Inflation an. Obwohl auch hier eine Abschwächung erwartet wird, ist dabei immer noch mit einer Zehn vor dem Komma zu rechnen. Dies könnte die Bank of England vor ein geldpolitisches Dilemma stellen, da die britische Wirtschaft bereits am Rande einer Rezession steht (im Schlussquartal 2022 unveränderte Wirtschaftsleistung zum Vorquartal).

  • In Deutschland, wo das Statistische Bundesamt die Inflationsdaten für Januar (aufgrund von Sondereffekten minimal auf 8,7 % gestiegen) nachlieferte, lag die Industrieproduktion im Dezember, um fast vier Prozent unter der des Vorjahresmonates. Immerhin konnten jedoch gut drei Prozent mehr Aufträge als im November verbucht werden.

  • Mittelfristig dürften Europa und die Weltwirtschaft im weiteren Sinne von der Wiederöffnung Chinas gestützt werden, da Peking das Wachstum weiterhin unterstützt (was starke chinesische Liquiditäts- und Kreditvergabedaten vergangene Woche bestätigten).

  • Insgesamt gehen wir weiterhin davon aus, dass die Anleiherenditen ihren Höhepunkt erreicht haben, da die Notenbanken das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen verringern und in der ersten Jahreshälfte beenden dürften.

  • Auf der Aktienseite haben wir etwa die Hälfte der Quartalszahlensaison hinter uns. Die wichtigste Erkenntnis bisher ist, dass im Vergleich zu den letzten zehn Jahren weniger Unternehmen die Schätzungen übertreffen. Einige Branchen überraschen positiv, wie das Gesundheitswesen und die IT-Branche, was sich angesichts unserer Sektorallokation positiv auf die Portfolios auswirkt (mehr dazu weiter unten).


WAS SICH IN IHREN PORTFOLIOS ÄNDERT

    • Wir sind gut in das Jahr 2023 gestartet, da unsere Multi-Asset-Portfolios von niedrigen bis mittleren einstelligen Renditen bei festverzinslichen Anlagen und hohen ein- bis zweistelligen Renditen bei Aktien profitieren.

    • Unsere Portfolios sind nach wie vor weltweit investiert, wobei wir uns auf qualitativ hochwertige Anlagen auf Basis solider Bilanzen und hoher Renditen auf das investierte Kapital konzentrieren, die in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung („ESG – Environment, Social, Governance“) führend sind. Der Großteil dieser Anlagen wurde in diesem Jahr mit soliden positiven Renditen belohnt, die über der durchschnittlichen Marktentwicklung lagen. Dies gilt auch für eine Reihe unserer Drittfonds und unser auf Einzelwerten basierendes Aktienportfolio.

    • Warum?  - Kurz gesagt haben sich Branchen wie Versorger und Energie, in denen wir weniger stark engagiert sind, in diesem Jahr bisher schlechter entwickelt als 2022, während eine Reihe von Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Gesundheitswesen, in denen wir stärker engagiert sind, eine starke Performance erzielt haben.

    • Sechs Wochen ergeben noch keinen Trend, aber die jüngste positive Wertentwicklung zeigt, dass sich die seit mehreren Monaten zu beobachtende Stabilisierung unserer absoluten und relativen (zur Benchmark und zum Wettbewerb) Performance fortsetzt.

    • Wir bleiben den oben genannten Grundpfeilern unseres Ansatzes treu, suchen aber gleichzeitig ständig nach Anlagemöglichkeiten, die die Ergebnisse sowohl kurzfristig als auch langfristig verbessern können.

 

 

*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar.  Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch