Markt- und Investment-Update

Markt- und Investment-Update

04. Juli 2023
Kampf gegen die Inflation hält an

WAS SIE WISSEN MÜSSEN

  • Die Botschaft der Zentralbanker auf dem Forum der Europäischen Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche war, dass das Inflationsniveau insgesamt immer noch unangenehm hoch ist. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass zwar "bedeutende Fortschritte" erzielt worden seien, die Entscheidungsträger aber "noch keinen Sieg verkünden können". Die Marktreaktion war gemischt, da die Kurse für Staatsanleihen in den USA und der Eurozone fielen (und somit die Rendite anstiegen), während die Aktienmärkte in den Industrieländern durchweg stiegen.

  • Trotz der hohen Inflation gehen wir weiterhin davon aus, dass die Notenbanken in Anbetracht der aus den Einkaufsmanagerindizes hervorgehenden Konjunkturabschwächung kurz vor dem Höchststand der Leitzinssätze stehen. Dieser Zinsgipfel könnte jedoch etwas höher ausfallen als ursprünglich erwartet, wobei die Aussichten auf weitere Erhöhungen vor allem in Großbritannien, in geringerem Maße aber auch in den USA und in der Eurozone, steigen.

  • Allerdings lässt der Inflationsdruck in den USA und in der Eurozone nach. In der vergangenen Woche wurde ein Rückgang der Juni-Inflationsrate in der Eurozone von 6,1 % auf 5,5 % gemeldet. Vor allem die Inflationsrate in Spanien lag unter dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB (1,6 % im Juni) - während sie in Deutschland primär aufgrund eines Sondereffekts, der mit dem temporären 9-Euro-Ticket zusammenhängt, von 6,1 % auf 6,4 % anstieg.

  • Anderswo enttäuschten Erholungsdaten erneut in China, wo der Dienstleistungssektor nun langsamer expandiert, da der Nachholbedarf nach der Wiederöffnung nach Covid nachlässt. Etwas ermutigender ist, dass der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 48,8 im Mai auf 49 im Juni gestiegen ist, auch wenn ein Wert unter 50 immer noch bedeutet, dass die Wirtschaftstätigkeit weiterhin schrumpft. Dies deutet darauf hin, dass weitere Zinssenkungen und zusätzliche steuerliche Anreize zur Ankurbelung des Wachstums anstehen könnten.

  • In dieser Woche wird sich der Markt neben weiteren Einkaufsmanagerdaten aus China und den USA wahrscheinlich auf das Protokoll der letzten geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank (Fed) konzentrieren, um Hinweise auf deren kurzfristigen Zinspfad zu erhalten. Der US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag dürfte ebenfalls wichtig sein: Der Markt erwartet eine unveränderte Arbeitslosenquote auf niedrigem Niveau, was auf einen angespannten Arbeitsmarkt hindeuten würde, erwartet aber eine Verlangsamung des Beschäftigungs- und Lohnwachstums, was möglicherweise auf erste Anzeichen einer Schwäche hinweist. In Deutschland stehen zudem Industriedaten an: am Donnerstag Auftrags- sowie am Freitag Produktionszahlen.

PORTFOLIOS AUF EINEN BLICK
  • Nach einem schwierigen Jahr 2022 hat die erste Hälfte des Jahres 2023 positive Ergebnisse gebracht. Die Performance profitierte von der Beibehaltung des Großteils der im Jahr 2022 gehaltenen strategischen Positionen, insbesondere bei US-Aktien, sowie von unserer internen Aktienauswahl. Wir haben Gewinne in US-Aktien mit starker Performance mitgenommen und diese in europäische Aktien mit geringer Volatilität umgeschichtet, da diese defensiv sind.

  • Während einige Positionen aus dem Jahr 2022 zur Performance beitrugen, haben andere, die Ende 2022 zur Diversifizierung der Portfolios hinzugefügt wurden, nicht so gut abgeschnitten. Zum Beispiel unsere US-Positionen mit niedriger Volatilität und hohen Dividenden. Wir sind jedoch weiterhin von diesen Positionen überzeugt, da sie für Stabilität in den Portfolios sorgen können, falls es in den kommenden Monaten zu Volatilitätsspitzen kommen sollte.

  • Zu Beginn der zweiten Hälfte des Jahres 2023 sind unsere Portfolios überdurchschnittlich stark in hochwertigen Staatsanleihen engagiert, während der Anteil an Aktien und risikoreicheren Anleihen geringer ist als üblich. Grund dafür ist die Unsicherheit in Bezug auf die makroökonomischen Aussichten und der oben erwähnte potenzielle Gegenwind an den Märkten.

*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar.  Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch