Nach der EZB-Sitzung in der Vorwoche stehen in der kommenden Woche die Sitzungen der anderen drei der Top-4-Notenbanken auf der Agenda: „Während wir bei der Bank of England die erste Leitzinssenkung erwarten, dürfte die Fed noch bis September abwarten“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck geht davon aus, dass die US-Notenbank dann den ersten Schritt machen wird: „Die Fed wird sich von den Warnungen Donald Trumps nicht abbringen lassen, die Leitzinsen noch vor der Präsidentschaftswahl im November zu senken.“ Greil weiter: „Die Fed tut gut daran, ihren Zinssenkungszyklus einige Wochen vor der Wahl einzuläuten – und dann möglicherweise im Dezember die zweite Senkung vorzunehmen.“ Während die Fed (wie auch die Bank of Japan) die Ergebnisse ihrer Sitzung am Mittwoch präsentieren wird, wird dies die Bank of England tags darauf tun.
Auch in den USA stehen in der kommenden Woche die wichtigsten Konjunkturdaten an: Am Dienstag das Verbrauchervertrauen für Juli, am Donnerstag der „ISM“-Einkaufsmanagerindex und am Freitag der Arbeitsmarktbericht für den gleichen Monat. Zudem werden am Freitag in den Staaten die Auftragseingänge der Industrie für Juni publiziert, wobei der Blick natürlich weiterhin auf die Entwicklungen rund um die US-Wahl gerichtet ist.
In Deutschland sind am Dienstag die Daten-Highlights die vorläufigen Inflationsdaten für Juli sowie das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal. Tags darauf folgt der Arbeitsmarktbericht für den laufenden Monat. Für den gesamten Euroraum stehen am Mittwoch die vorläufigen Juli-Inflationszahlen auf der Agena, einen Tag nachdem das entsprechende Wirtschaftsvertrauen kommt. Der Donnerstag bringt den Euroraum-Arbeitsmarktbericht für Juni und die finalen Juli-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe. Am Mittwoch und Donnerstag stehen die Einkaufsmanagerindex-Daten aus China auf der Agenda.
Robert Greil, CFA,
Chefstratege
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK