Kommende Woche richten sich am Mittwoch alle Augen erst auf die US-Inflationszahlen für Mai und abends dann auf News der Fed-Sitzung: „Die noch zu hohe US-Inflation verhindert wohl für ein paar weitere Monate die erste Fed-Leitzinssenkung“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck hält es für unwahrscheinlich, dass der gestrigen EZB-Zinssenkung noch vor der Sommerpause ein entsprechender Fed-Schritt folgt. Greil: „Hierfür müsste wohl auch die Inflation in den USA wie in Europa unter 3% sinken – stattdessen dürfte sie bei rund dreieinhalb Prozent verharren“. Dennoch rechnet er auch in den USA bald mit Bewegung: „Wichtige Frühindikatoren deuten auch in den USA auf einen insgesamt rückläufigen Inflationstrend hin – damit sollte ab September auch die erste Fed-Zinssenkung bald Realität werden.“
Weitere wichtige US-Konjunkturdaten sind nächste Woche die Produzentenpreise für Mai am Mittwoch sowie das Michigan-Verbrauchervertrauen am Freitag bereits für Juni. In China stehen am Mittwoch ebenfalls Inflations- und Produzentenpreisdaten für Mai auf der Agenda (letztere an diesem Tag auch für Japan). In Japan kommt darüber hin-aus am Montag das finale Bruttoinlandsprodukt für das Startquartal 2024 und am Freitag tagt dort auch noch die Notenbank.
In Europa kommt nur eine überschaubare Menge an neuen Daten: In Deutschland die finalen Mai-Inflationszahlen am Mittwoch, für den gesamten Euroraum die Industrieproduktion im April am Dienstag sowie die zugehörige Handelsbilanz am Freitag und in Großbritannien am Dienstag der Arbeitsmarktbericht sowie am Freitag das April-Bruttoinlandsprodukt.
Robert Greil, CFA,
Chefstratege
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK