„Börsen taumeln auf zwei heiße Wahlwochen zu“

„Börsen taumeln auf zwei heiße Wahlwochen zu“

Lange haben sich die Aktienmärkte als widerstandsfähig erwiesen – nicht zuletzt angesichts meist besser als erwarteter Konjunkturdaten. Jetzt wird es zumindest vorübergehend holpriger: „Die Börsen taumeln kurzfristig auf zwei heiße Wahlwochen zu“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck.
Wochenausblick 21. Juni 2024

Lange haben sich die Aktienmärkte als widerstandsfähig erwiesen – nicht zuletzt angesichts meist besser als erwarteter Konjunkturdaten. Jetzt wird es zumindest vorübergehend holpriger: „Die Börsen taumeln kurzfristig auf zwei heiße Wahlwochen zu“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck verweist auf vier Toptermine innerhalb von elf Tagen: „In der Nacht vom kommenden Donnerstag startet mit dem ersten TV-Duell zwischen Biden und Trump die heiße Phase des US-Wahlkampfs. Drei bzw. zehn Tage danach stehen die beiden Wahlgänge in Frankreich und dazwischen auch noch die britischen Parlamentswahlen an. Während der Ausgang im Vereinigten Königreich weniger Sorgen bereitet, bangen die Börsianer vor allem hinsichtlich Frankreichs.“ Greil weiter: „Die Angst, dass Frankreich je nach Wahlausgang künftig weniger schuldenbewusst und EU-konform agiert, könnte die Finanzmärkte weiterhin spürbar belasten. Eine breit diversifizierte Anlagestrategie bleibt daher Trumpf.“

Während die Politik vorerst in den Hauptfokus der Anleger rückt, bietet die kommende Woche auch einige wichtige Makrodaten, allen voran in Deutschland: am Montag das Ifo-Geschäftsklima, am Mittwoch das GfK-Konsumklima, am Donnerstag die Einzelhandelszahlen und am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Juni. Darüber hinaus stehen am Donnerstag das Wirtschaftsvertrauen im Juni für den gesamten Euroraum und tags darauf das finale britische Bruttoinlandsprodukt für das Startquartal 2024 auf der Agenda.

Außerhalb Europas sind die wichtigsten US-Termine: das Juni-Verbrauchervertrauen am Dienstag, die dritte Bruttoinlandsproduktschätzung für das erste Quartal am Donnerstag sowie die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Mai und am Freitag die Kerninflationszahlen für Mai. Und während in Japan in der nächsten Woche vor allem harte Mai-Daten für den Einzelhandel und die Industrie kommen, richtet sich der Blick am Sonntag in einer Woche auf eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für den Juni. 

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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