WOCHENAUSBLICK

Merck Finck-Chefstratege: „Frühindikatoren dürften Europas Aufholjagd untermauern“

Während sich viele europäische Konjunkturdaten zuletzt verbesserten oder zumindest eine Bodenbildung stattfand, hatten sich in den USA plötzlich sogar erste Rezessionssorgen breit gemacht. „Die zahlreichen wichtigen Frühindikatoren kommende Woche dürften gerade im Euroraum weiterhin einen besseren Trend als in den USA aufweisen“, meint Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck rechnet damit, dass „die meisten Konjunkturindikatoren weiterhin diesseits des Atlantiks besser als die Konsenserwartungen ausfallen werden, wie es seit etwa dem Jahreswechsel der Fall ist, während es in den USA vorerst umgekehrt bleiben dürfte“. Greil: „Die mit der Trump-Administration deutlich gestiegene Politik- und Handelsunsicherheit belastet zunehmend die Verbraucher- und Unternehmensstimmung in Amerika. Dagegen könnten sich diese Indikatoren im Euroraum inklusive Deutschlands nicht zuletzt auf Basis der expansiveren Fiskalpolitik verbessern.“ Sein Fazit für die Börse: „Vorerst bleiben deutsche und europäische Aktien gut unterstützt – solange die Zollthematik und die Geopolitik nicht dazwischenkommen.“

An Frühindikatoren stehen am Montag für Europa inklusive Deutschlands, die USA und Japan die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für März an. In den USA kommt zudem am Dienstag das Verbrauchervertrauen für März, und in Deutschland stehen das Ifo-Geschäftsklima für März (Dienstag) sowie das GfK-Verbrauchervertrauen für April (Freitag) an. Am Freitag schließt dann noch das EU[1]Wirtschaftsvertrauen für März den Reigen der Frühindikatoren ab.

Darüber hinaus rücken für Deutschland nächsten Donnerstag die Einzelhandelsumsätze für Februar sowie am Freitag der Arbeitsmarktbericht für März in den Fokus. Mit Blick auf Großbritannien erwarten wir am Mittwoch die Inflationszahlen sowie die Produzentenpreise für Februar, bevor am Freitag das finale Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal 2024 publiziert wird.

Und in den USA werden am Mittwoch Auftragseingangszahlen der amerikanischen Industrie, am Donnerstag eine weitere Prognose der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2024 sowie am Freitag Kerninflationszahlen für Februar sowie das finale Michigan-Verbrauchervertrauen für März veröffentlicht. In China kommen am Donnerstag die Industriegewinne im Februar.

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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