WOCHENAUSBLICK

Merck Finck-Chefstratege: „US-Inflation dürfte der Fed erst einmal weiter den Weg ebnen“

Kommenden Donnerstag werden die amerikanischen Inflationszahlen für den Monat März veröffentlicht: „Die US-Inflation dürfte im März – ähnlich wie in Europa – weiter leicht gesunken sein, in etwa in Richtung zweieinhalb Prozent“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege sieht damit gute Chancen für weitere Leitzinssenkungen der US-Notenbank: „Kurzfristig dürfte die US-Inflation der Fed erst einmal den Weg für weitere Zinssenkungen ebnen, mittelfristig könnten die Inflationsbedenken aber für einen Aufschub sorgen.“ Greil: „Ich denke, die Fed wird mit ihrer nächsten Leitzinssenkung noch bis Sommer abwarten – bis dahin könnten zunehmende Zoll-Deals die mittelfristigen Inflationsgefahren etwas eingedämmt haben.“

Neben den Inflationszahlen stehen in den USA kommende Woche am Mittwoch das Protokoll zur letzten Fed-Sitzung sowie am Freitag das vorläufige Michigan-Verbrauchervertrauen auf der Makro-Agenda. In Japan und China werden am Donnerstag Produzentenpreise für März veröffentlicht, und zudem werden in China an diesem Tag auch die Inflationsdaten für März publiziert.

Der europäische Datenkalender ist ebenfalls überschaubar: In Deutschland kommen am Montag die Industriezahlen inklusive der Handelsbilanz für den Februar. Ansonsten sind nur noch die finalen März-Inflationsdaten am Freitag von größerer Bedeutung. Und in der Eurozone insgesamt stehen zu Wochenbeginn die Einzelhandelszahlen für den Februar im Fokus. In Großbritannien werden am Freitag die Industrieproduktion sowie die Handelsbilanz, zusammen mit dem Bruttoinlandsprodukt für Februar, publiziert.

Bei dieser dünnen Nachrichtendichte würde es nicht verwundern, wenn Börsianer ihren Blick mit Ausnahme der US-Inflation vorwiegend auf den politischen Newsflow – von Washington bis Berlin – richten.

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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