Die Weltwirtschaft zeigt sich auch in dieser fortgeschrittenen Phase der Pandemie äußerst robust und sollte im zweiten Quartal nochmals an Tempo zulegen. Für Anleger ist das einerseits ein günstiges Umfeld, doch andererseits sind die Bewertungen in vielen Bereichen der Aktien- und Anleihenmärkte schon recht weit gelaufen. Investoren sollten daher nach denjenigen Marktsegmenten suchen, die nicht so stark im Fokus anderer Marktteilnehmer stehen. Dazu zählen zum Beispiel asiatische Hochzinsanleihen.
Die Renditen asiatischer Hochzinsanleihen liegen aktuell satte fünf Prozent über den Renditen US-amerikanischer Anleihen mit Investment Grade-Rating. Zugleich preist der Markt eine Ausfallrate von sechs Prozent auf Sicht von zwölf Monaten ein. Das Risiko wird also bereits bei der Sicht auf den Gesamtmarkt angemessen vergütet und lässt sich durch eine gezielte Auswahl der Titel zusätzlich minimieren.
Die Attraktivität asiatischer High Yield-Bonds wird durch einen günstigen ökonomischen Ausblick noch unterstrichen. So haben viele asiatische Länder die Pandemie effektiv bewältigt und waren in der Lage, längere Schließungen zu vermeiden und ihre Wirtschaft offen zu halten. Zudem zeichnet sich eine steigende Nachfrage der US-Verbraucher ab, was ein weiteres gutes Zeichen für die Firmen in der gesamten Region und insbesondere für Unternehmen in China ist. Die Exporte nach China boomen bereits und auch die Handelsströme innerhalb Asiens bleiben stark.
In unserer Vermögensverwaltung ersetzen wir mit dem Übergewicht in asiatischen Hochzinsanleihen das vorherige Übergewicht in europäischen High-Yield-Bonds. Diese Position hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt, und die Bewertungen haben wieder das Niveau von Anfang 2020 erreicht. Weiteres Wertsteigerungspotenzial sehen wir hier aktuell nicht, zumal die wirtschaftliche Erholung in Europa der Weltwirtschaft hinterherhinkt.
Robin Beugels, Leiter Investment Management,
MERCK FINCK
A QUINTET PRIVATE BANK