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28.03.2024
Der Wert einer Absicherung

Der Wert einer Absicherung 

 Was Sie wissen müssen 

Kauf einer Absicherung, um die Auswirkungen einer potenziellen Marktkorrektur auf Ihr Portfolio zu mildern 

Unsere Anlagephilosophie zielt grundsätzlich darauf ab, die Auswirkungen eines ungünstigen Marktumfelds zu mildern und von Aufschwüngen solide zu profitieren. Dieser Logik folgend, erwerben wir mit der Absicherung ein Anlageinstrument, das an Wert gewinnen würde, wenn der Aktienmarkt innerhalb einer bestimmten Spanne stark unter das aktuelle Indexniveau abrutschen sollte. Diese "Versicherung" würde also einen Teil der Kursverluste eines solchen hypothetischen Szenarios ausgleichen, indem die Versicherung an Wert gewinnt, indem sie sich verteuert (die Versicherung wird börsentäglich in Ihrem Portfolio bepreist wie alle anderen Wertpapiere auch). 

Dieses Instrument wird in in den Merck Finck-Stiftungsfonds und in anderen Verwaltungsportfolios eingesetzt (sofern die Kenntnisse und Erfahrungen der Kunden und die lokalen Anlagevorschriften dies zulassen) und hat eine Laufzeit von 28. März  bis 20. Dezember 2024. 

Wie gesagt: das soll nicht heißen, dass wir glauben, dass die Aktienmärkte in diesem Zeitraum deutlich fallen werden. Wir sind der Meinung, dass Aktien auf lange Sicht eine überzeugende Anlageklasse bleiben. Aber sie können zeitweise auch eine volatile Anlageklasse sein. Betrachten Sie diese Absicherung also wie erläutert als Teilabsicherung gegen das Risiko eines Rückgangs der Aktienmärkte im oben genannten Zeitraum der Instrumentenlaufzeit. 

Warum setzen wir diese Absicherungsstrategie gerade jetzt ein? 

Die Kosten für den Kauf einer Absicherung gegen mögliche Rückschläge am Aktienmarkt sind derzeit in relativer und absoluter Hinsicht sehr niedrig Das liegt daran, dass die Aktien in den USA und weiten Teilen Europas seit Mitte 2023 einen vergleichsweise wenig volatilen, starken Aufschwung erlebt haben und die Volatilität nach wie vor auf einem mehrjährigen Tiefstand verharrt. Natürlich können sich die Dinge ändern, und die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Wertentwicklungen. Aber es verhält sich mit der Absicherung wie mit jeder anderen Art von Versicherung auch: eine Versicherung gegen Hochwasser ist während einer Dürre billiger abzuschließen als während einer Phase katastrophaler Überschwemmungen, wenn die Nachfrage hoch liegt und dies in den Versicherungsprämien reflektiert wird. In analoger Weise ist es sehr viel günstiger, eine Teilabsicherung/Versicherung gegen Aktienverluste zu erwerben, wenn sich die Aktien gut entwickelt haben, als wenn die Märkte sich bereits in einer volatilen Korrekturphase befinden. Durch den Erwerb einer “Versicherung” zum jetzigen Zeitpunkt können wir längerfristig voll investiert bleiben, gleichzeitig aber trotzdem potenzielle Risiken über kürzere Zeiträume abfedern. Natürlich würde man im Falle eines anhaltenden Aufschwungs an den Aktienmärkten den Wert der Versicherungsprämie verlieren bis Ende der Laufzeit. In absoluten Zahlen ausgedrückt, zahlen wir derzeit allerdings so wenig für diese Versicherung bis Ende des Jahres, dass wir glauben, dass sie sehr attraktiv ist. 

 Unser positiver langfristiger Aktienausblick hat sich nicht geändert 

Sie könnten sich die Frage stellen, ob wir diese Entscheidung getroffen haben, weil wir eine baldige, erhebliche Marktkorrektur erwarten. Oder anders gefragt: warum sollten wir eine Absicherung gegen einen Kursrückgang kaufen, wenn wir glauben, dass sich Aktien langfristig weiterhin gut entwickeln werden? Nun, in unserem Basisszenario gehen wir nicht von einer unmittelbar bevorstehenden deutlichen Korrektur des Aktienmarktes aus. Vielmehr kaufen wir einfach eine Versicherung für den Fall unvorhergesehener negativer Ereignisse auf kurze Sicht (bis Ende 2024), solange sie billig ist, da die Aktienbewertungen in den USA uns im historischen Vergleich eher teuer und in Europa zumindest nicht mehr besonders billig erscheinen. Allerdings sind Bewertungsniveaus keine guter Timing-Indikator. Und wir rechnen nach wie vor mit einer leichten volkswirtschaftlichen Verbesserung in beiden Regionen, mit einer weiteren Normalisierung der Inflation und mit moderaten Zinssenkungen, weshalb wir das Niveau unseres derzeitigen Aktienengagements beibehalten wollen. Diese Teilabsicherung/Versicherung schützt Ihr Portfolio jedoch teilweise, sollte eine dieser Erwartungen nicht eintreten bis Ende 2024, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Aktienmärkte zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine Menge guter Nachrichten “eingepreist” haben. 

Ein paar Wochen (und Quartale) voller marktbewegender Ereignisse stehen uns bevor 

Wir sind der Meinung, dass der “Abschluss” einer Teilabsicherung zum heutigen Zeitpunkt angesichts der volkswirtschaftlichen, wahlpolitischen und geopolitischen Unsicherheiten angebracht ist. Diese Risiken sind einerseits unvorhersehbar im Hinblick auf ihre tatsächlichen Marktauswirkungen, andererseits aber eben latent vorhanden: die US-Wahlen am 5. November, der Krieg Russlands mit der Ukraine und die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten, um nur einige der offensichtlichsten zu nennen. Darüber hinaus stehen in den nächsten Wochen aber auch wieder einmal Daten zur Wirtschaftstätigkeit (USA, China, Japan), zum Arbeitsmarkt (USA), zur Inflation (Eurozone, USA, China) und die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank an. Sollten hierbei Erkenntnisse oder Datentrends die Möglichkeit einer Zinssenkung durch die Zentralbanken zur Jahresmitte hin gefährden, besteht aus unserer Sicht die Gefahr, dass die Aktienkurse fallen und die Volatilität zunimmt – denn der Markt hat wie erwähnt bereits viel Gutes eingepreist zum jetzigen Zeitpunkt. Sollten die Marktbedingungen also unsicherer werden und ein Abverkauf an den Aktienmärkten erfolgen in der nächsten Zeit, so würde unsere bezahlte Versicherungsprämie “gut investiertes Geld” darstellen. 

Ein kurzer Blick, wie wir in den Kernportfolios aktuell positioniert sind 

 Eine defensive Denkweise einnehmen 

Seit Februar ist unsere taktische Positionierung angesichts besserer US-Wirtschaftsaussichten und der Erwartung von Zinssenkungen ab Mitte des Jahres neutral. Das bedeutet, dass unsere Aktien- und Anleihebestände mit unserer langfristigen Vermögensallokation übereinstimmen, d. h. mit der Mischung von Anlageklassen, von der wir glauben, dass sie langfristig die besten Chancen bietet, die finanziellen Ziele unserer Kunden zu erreichen. Diese Aufteilung hat sich nicht geändert.

Darüber hinaus wurde das oben erläuterte Versicherungsinstrument nun auch in unseren Flaggschiff-Portfolios und anderen Portfolios implementiert (sofern dies mit den Vorschriften und dem Wissen und der Erfahrung unserer Kunden im Einzelnen vereinbar ist). Wie bereits erläutert, würde damit ein Teil unseres bestehenden Engagements in US-amerikanischen und europäischen Aktien “abgesichert”, falls ein breiter Kursrückgang der Indizes - vom derzeitigen Marktniveau ausgehend - eintreten sollte. 

Einen detaillierten Überblick über unsere Allokation in den Kernportfolios finden Sie in unserem aktuellen Counterpoint.