Markt- und Investment-Update

Markt- und Investment-Update

11. März 2024
Zinssenkungen im Juni weiterhin wahrscheinlich

AUF EINEN BLICK

US-Daten beflügeln kurz die Märkte, China enttäuscht 

Die soliden Zahlen zum Beschäftigungswachstum haben es nicht vermuten lassen, aber es scheint, dass sich der US-Arbeitsmarkt tatsächlich abkühlt. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,9 % und erreichte damit den höchsten Stand seit Januar 2022, während sich das Lohnwachstum, die Zahl der offenen Stellen und die Zahl der Kündigungen verlangsamten. Dieser Strauß an Daten stützte die Märkte. Die Aktienkurse stiegen auf breiter Front, wobei der S&P 500 und der Nasdaq neue Höchststände erreichten, bevor am späten Freitagnachmittag Profit-Taking den Höhenflug beendete. Auch die Anleihekurse stiegen (und die Renditen sanken), der US-Dollar gab nach. Andererseits entwickelten sich chinesische und Hongkong-Aktien schlechter, da die Anleger wegen der ausbleibenden Strukturreformen dem ehrgeizigen Wachstumsziel Chinas für 2024 skeptisch gegenüberstehen. 

Wir erwarten Zinssenkungen der Zentralbank im Juni 

Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ ihre Leitzinsen wenig überraschend unverändert, senkte jedoch ihre Wachstums- und Inflationsprognosen. Darüber hinaus räumte EZB-Präsidentin Christine Lagarde ein, dass "wir im Juni viel mehr wissen werden" (was die Wirtschaftsdaten betrifft). Lagarde sagte auch, dass die EZB mit einer Zinssenkung wahrscheinlich nicht warten wird, bis die Inflation bei 2 % liegt. Dies würde eine Zinssenkung im Juni möglich machen. Der Vorsitzende der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, bekräftigte, dass die Zentralbank noch mehr Zuversicht brauche, bevor sie "irgendwann in diesem Jahr" die Kreditkosten senke. Wir glauben, dass sowohl die EZB als auch die Fed im Juni mit Zinssenkungen beginnen werden. Wir rechnen mit vier Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte im Jahr 2024. Für die EZB entspricht dies einer Senkung von 4,50 % auf 3,50 % und für die Fed einer Senkung in den Bereich von 4,25 % bis 4,50 %. Unserer Meinung nach spiegeln die Märkte diese Aussichten jetzt auch wider, was einer der Gründe war, warum wir unser Engagement in europäischen Staatsanleihen im Februar reduziert haben. Wir bevorzugen jetzt europäische Investment-Grade-Anleihen, die höhere Renditen bieten. 

Revision der Goldprognosen 

Trotz unveränderter Fundamentalprognosen stieg der Goldpreis in der vergangenen Woche auf ein Allzeithoch. Zuvor hatten die Erwartungen niedrigerer Zinssätze Gold gestützt, welches keine Zinsen zahlt. Der Preisanstieg wurde jedoch durch den Rückgang der Markterwartungen in Bezug auf schnelle Zinssenkungen begrenzt. In der Zwischenzeit stieg die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold, insbesondere aus China. Daten der People's Bank of China und Daten zu den Goldexporten der Schweiz nach China (und Hongkong) zeigen, dass die Nachfrage aus dieser Region sprunghaft angestiegen ist. Wir sind der Meinung, dass Gold angesichts dieser Entwicklung ein gewisses Aufwärtspotenzial hat, welches sich jedoch inzwischen fast vollständig den Preisen widerspiegelt, da sich die Fundamentaldaten nicht wirklich verändert haben. Um dem Preisanstieg Rechnung zu tragen, haben wir unsere Prognosen für das Jahr 2024 auf 2.150 USD/Unze angepasst, was angesichts der Volatilität des Goldpreises eine eher marginale Änderung darstellt. In unserer Asset Allocation sind wir taktisch neutral gegenüber Gold positioniert.  

Vorsicht vor Inflationsüberraschungen in dieser Woche 

Die Verbraucher- und Erzeugerpreisindizes in den USA für Februar werden im Mittelpunkt stehen (Dienstag bzw. Donnerstag), da die Fed nach belastbaren Gründen für eine Zinssenkung sucht. Insgesamt erwarten wir weiterhin eine Verlangsamung der Inflation, auch wenn der Weg dahin noch etwas holprig sein könnte.  

Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump 

Es überrascht nicht, dass der amtierende US-Präsident Joe Biden und der ehemalige Präsident Donald Trump die Super Tuesday-Rennen (Nominierungswettbewerbe der Parteien auf bundesstaatlicher Ebene) dominierten und es nun voraussichtlich auf eine Neuauflage der letzten Präsidentschaftswahl im November 2024 hinausläuft. Die Auswirkungen auf den Markt waren bisher moderat, da sich die Anleger auf die bevorstehenden Zinssenkungen und Gewinnzahlen konzentrierten. Die Wahlversprechen der beiden Kandidaten und die Entwicklung der Umfragen könnten die Märkte jedoch in den kommenden Wochen und Monaten bewegen. 


WIE WIR IN UNSEREN KERNPORTFOLIOS POSITIONIERT SIND

Ausgewogen bleiben  

Seit etwa anderthalb Jahren halten wir im Vergleich zu unserer langfristigen Strategie weniger Aktien und mehr Anleihen in den Portfolios. Im Februar haben wir angesichts der besseren US-Wirtschaftsaussichten und den voraussichtlichen Zinssenkungen ab Mitte des Jahres beide Positionen wieder auf neutral gestellt. Deshalb haben wir unsere Aktienbestände erhöht und die Anleihen reduziert.  

Positionierung 


Einen detaillierten Überblick über unsere Allokation in den Kernportfolios finden Sie in unserem aktuellen Counterpoint

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Erträge.  



*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar.  Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch