Markt- und Investment-Update

Markt- und Investment-Update

18. März 2024
Was treibt die Aktienrallye an?

AUF EINEN BLICK

Gibt es kein Halten für Aktien?  

Die Aktienindizes der USA, Japan und Europas erreichen Woche für Woche neue Höchststände. Das war auch in der vergangenen Woche nicht anders, wobei einige Indizes wie der US-amerikanische S&P 500 unverändert schlossen. Dieser Aufschwung wird durch ein strukturelles Element befördert, das wir in unseren Portfolios abgebildet haben. Es ist die KI-Revolution, die die entsprechenden Werte (KI, Halbleiter und "Big Tech" gleichermaßen) in die Höhe schnellen ließen. Wussten Sie zum Beispiel, dass der summierte Aktienwert der sogenannten "Magnificent 7" (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) so groß ist wie die Volkswirtschaften von Deutschland, Japan und Indien zusammen? Aber nicht nur der Hype um die KI, auch wirtschaftliche Faktoren wie bessere Wachstumsaussichten und die Erwartung von Zinssenkungen geben den Aktien Auftrieb. Jedoch halten wir eine globale Konjunkturabschwächung nach wie vor für wahrscheinlich, so dass es auf dem Weg dorthin zu vorübergehenden Rückschlägen für Aktien kommen könnte. Unserer Meinung nach ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei Aktien in den nächsten 12 Monaten einigermaßen ausgewogen, weshalb unsere Aktiengewichtung unserer neutralen langfristigen Allokation entspricht.  

Anleihen etwas unter Druck 

Die Renditen von Staatsanleihen sind in der vergangenen Woche infolge des Anstiegs der US-Inflation gestiegen (d. h. die Kurse sind gesunken). Dies sollte jedoch  kein dauerhafter Trend wie in 2023 werden. Trotz des leichten Anstiegs ist die Inflation tendenziell rückläufig, die Zentralbanken werden die Zinsen 2024 deshalb höchstwahrscheinlich senken. Der Renditegipfel liegt also  wahrscheinlich hinter uns. Die US-Notenbank wird es zwar nicht eilig haben, die Zinsen auf ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch zu senken, aber sie sollte dennoch zu Zinssenkungen um die Jahresmitte tendieren. 

Paradigmenwechsel in Japan 

Im Jahr 2016 senkte die Bank of Japan erstmals den Leitzins unter Null Prozent und hat dies bis heute so beibehalten. Doch nun mehren sich die Spekulationen, dass die japanische Zentralbank nach starken Lohnverhandlungen und einem Rekordhoch am japanischen Aktienmarkt ihre Haltung ändern wird. Der erste Schritt für die BoJ wäre eine Anhebung des Leitzinses von -0,1 % auf 0 %, was auf der Sitzung am 19. März oder 26. April geschehen könnte. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die BoJ zum jetzigen Zeitpunkt viel höher als 0 % gehen wird, dies spiegelt sich auch in den japanischen Anleihekursen und dem Yen-Wechselkurs wider. Jede größere Überraschung könnte daher die Märkte bewegen.  

Überraschende Zinssenkungen in Europa? 

In dieser Woche könnte die erste Zinssenkung einer westlichen Zentralbank stattfinden, da die Märkte eine wenn auch überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag nicht ausschließen. Grund dafür ist, dass SNB-Präsident Thomas Jordan erklärt hat, dass die Zentralbank die geldpolitische Stabilität erreicht hat. Unserer Ansicht nach sollte deshalb der Schweizer Franken im Laufe des Jahres 2024 gegenüber dem Euro abwerten. Außerdem erwarten wir, dass die Bank of England in dieser Woche ihre Geldpolitik beibehält, aber andeutet, dass Zinssenkungen nicht in zu weiter Ferne liegen. 

Kommt der Frühling nach Europa? 

Die Wirtschaft der Eurozone schwankt seit Mitte 2023 zwischen Stagnation und leichtem Rückgang doch die Talsohle scheint erreicht. Die in dieser Woche veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes sind zwar immer noch schwach, aber man erwartet, dass sich die Lage allmählich weiter verbessert. Sollte sich dies in den kommenden Monaten weiter fortsetzen, werden wir unsere Prognose für die Rezessionswahrscheinlichkeit reduzieren und möglicherweise eine Anpassung unserer vorsichtigen Positionierung in der Eurozone, z. B. bei Aktien, in Betracht ziehen. Im Moment erscheint dies jedoch noch verfrüht, da die Rezessionsrisiken nach wie vor bestehen und unseres Erachtens unterschätzt werden. Daher halten wir vorerst Aktien mit geringer Volatilität in Europa, um uns vor einem schleppenden Wachstumsumfeld zu schützen, und reduzieren unser Engagement in Aktien der Eurozone. 


WIE WIR IN UNSEREN KERNPORTFOLIOS POSITIONIERT SIND

Im Gleichgewicht bleiben  

Seit etwa eineinhalb Jahren halten wir im Vergleich zu unserer langfristigen Strategie weniger Aktien und mehr Anleihen in unseren Portfolios. Im Februar haben wir angesichts der besseren US-Wirtschaftsaussichten und der Zinssenkungen Mitte des Jahres die Aktienquote wieder auf neutral angehoben und Anleihen reduziert.  

Positionierung 


Einen detaillierten Überblick über unsere Allokation in den Kernportfolios finden Sie in unserem aktuellen Counterpoint

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Erträge.  


*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar.  Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch