AUF EINEN BLICK
- Nvidia-Ergebnisse beflügeln Aktien vor allem in den USA: Trotz einiger Befürchtungen der Märkte zu Beginn der letzten Woche (der Kurs der Aktie fiel vor Bekanntgabe der Ergebnisse um 10 %) übertrafen die Quartalsergebnisse von Nvidia erneut die Erwartungen. Nach ihrer Bekanntgabe erholte sich der Wert und beendete die Woche mit einem Plus von 8 %. Insgesamt schloss der US-Aktienindex S&P 500 ebenso wie der deutsche DAX auf einem Rekordhoch. Auch die meisten Aktienindizes in den Industrie- und Schwellenländern gingen in der vergangenen Woche mit einem Plus aus dem Handel. Lediglich der britische FTSE 100 schnitt schlechter ab, was auf die HSBC zurückzuführen war, die Abschreibungen auf eine Beteiligung an einer chinesischen Bank vornehmen musste.
- Die Eurozone stabilisiert sich, ist aber noch nicht über den Berg: Der kombinierte Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone ist im Februar gestiegen, was darauf hindeutet, dass das Schlimmste des Wirtschaftseinbruchs hinter uns liegt. Die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes blieb aufgrund der Schwäche Deutschlands rückläufig, das Ifo-Geschäftsklima ließ wenig Hoffnung auf eine baldige Erholung aufkommen. Der Dienstleistungssektor in der Eurozone konnte jedoch mit dem höchsten Wert seit sieben Monaten wieder in den neutralen Bereich vorstoßen. Zusammenfassend ist in der Eurozone nach wie vor ein Nullwachstum zu verzeichnen, mehrere Mitgliedstaaten befinden sich in einer leichten Rezession oder laufen Gefahr eine solche auszubilden.
- Märkte erwarten nun weniger Zinssenkungen: Aus den Protokollen der Januar-Sitzungen der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) geht hervor, dass die Zentralbanker mit Zinssenkungen noch zurückhaltend sind. Eine zu frühe Zinssenkung könnte den Fortschritt bei der Wiederherstellung der Preisstabilität gefährden. Der Markt erwartet nun drei bis vier Zinssenkungen statt der im Dezember angenommenen sieben. Dies entspricht eher den drei Zinssenkungen, die in den Dezemberprognosen der Fed angedacht waren, wie auch unserer seit längerem publizierten Prognose von vier. Die Outperformance des Technologiesektors, das robuste Wachstum in den USA und die Stabilisierung des EU-Wachstums treiben die Aktienmärkte an, so dass die Zurückhaltung der Zentralbanken hinsichtlich Zinssenkungen die Märkte weniger belastet. Unserer Meinung nach spiegelt sich der Ausblick der Zentralbanken momentan recht gut im Aktien- und Anleihemarkt wider.
UNSERE POSITIONIERUNG
Hier erfahren Sie, was in unseren Kernportfolios passiert:
- Zurück zu neutral: Seit etwa eineinhalb Jahren halten wir im Vergleich zu unserer langfristigen Strategie weniger Aktien und mehr Anleihen in unseren Portfolios. Im Februar haben wir beides wieder auf neutral gestellt. Das bedeutet, dass wir Aktien aufstocken und Anleihen abbauen.
- Aktien auf neutral erhöht; Bevorzugung von Small Caps; Zurückhaltung in der Eurozone: Angesichts der geringeren Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA haben wir unsere Position in US-Aktien mit geringer Volatilität geschlossen und unsere Bestände in globalen Small Caps und dem breiteren US-Markt auf neutral erhöht. Da eine Rezession in der Eurozone jedoch nach wie vor das wahrscheinlichste Szenario ist, halten wir weniger Aktien aus der Eurozone als üblich. Im Vergleich zu unserer strategischen Allokation bevorzugen wir europäische Sektoren mit geringer Volatilität bzw. defensive Sektoren wie das Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter und Versorger.
- Hochwertige europäische Unternehmensanleihen hinzugefügt: Wir haben unser Engagement in europäischen Investment-Grade-Anleihen erhöht, da die Bewertungen attraktiv sind. Um dies zu finanzieren, haben wir unser Engagement in US-Anleihen und europäischen/britischen Staatsanleihen, die weniger attraktiv bewertet sind, reduziert. Das Engagement in risikoreicheren, hochverzinslichen Kreditmärkten haben wir reduziert.
- Einen detaillierten Überblick über unsere Allokation in den Flaggschiffportfolios finden Sie in unserem aktuellen Counterpoint.
WAS WIR BEOBACHTEN
- Inflation im Fokus: Das wichtigste Inflationsmaß der Fed, der PCE-Index (Price Consumption Expenditure), wird am Donnerstag veröffentlicht. Sollte der Wert höher als erwartet ausfallen, insbesondere bei der Kerninflationsrate (bei der Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden), könnte dies zu Marktschwankungen führen. Umgekehrt könnte ein niedrigerer Wert als erwartet dazu führen, dass die Märkte wieder mit mehr und/oder schnelleren Zinssenkungen rechnen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts erwartet die Reuters-Konsumumfrage einen leichten Rückgang des PCE-Gesamtindexes auf 2,4 % gegenüber dem Vorjahr (2,6 %) und des PCE-Kernindexes auf 2,8 % (von 2,9 %). Die Inflation in der Eurozone (Freitag) dürfte aufgrund einer schwächeren Wirtschaftsdynamik zusätzlich zu den Störungen im Roten Meer weiter zurückgehen.
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Erträge.
*Die in dem vorliegenden „Markt- und Investment-Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des „Markt- und Investment-Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss. Das „Markt- und Investment-Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar. Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und in der Lage ist diese auch finanziell zu tragen. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2020: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch